Anti-Aging mit heimischen Superfoods – es muss nicht exotisch sein

Chia Samen aus Mexiko, Goji-Beeren aus China, Moringa aus Australien: Exotische Superfoods gelten als Powernahrung für mehr Gesundheit und Vitalität. Anti-Aging ist aber mit heimischen Lebensmitteln genauso möglich. Viele davon haben dieselben positiven Effekte, manche sind sogar kostenlos.
Leinsamen
Leinsamen werden aus der alten Kulturpflanze Flachs gewonnen. Sie sind gelb bis braun und schmecken leicht nussig. Sie zeichnen sich durch einen besonders hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren aus. Zudem sind Leinsamen ballaststoffreich und kleine Anti-Aging-Wunder: Schon 15 Gramm decken 20 Prozent des Tagesbedarfs an Vitamin E, das die Haut strafft und ihr ein frisches, jüngeres Aussehen verleiht. Auch auf die Verdauung haben die schleimbildenden und quellfähigen Körner äußerst positive Auswirkungen. Weitere erwähnenswerte Inhaltsstoffe: Magnesium, Eisen, Zink und Phytosterine, die sich günstig auf den Fettstoffwechsel auswirken und vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen sollen.
Heidelbeeren
Inzwischen belegen mehrere wissenschaftliche Studien die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Heidel- bzw. Blaubeeren. Entscheidender Bestandteil der süßen Früchte sind die Pflanzenstoffe, die ihnen ihre tiefblaue Farbe geben: Anthocyane. Diese können zellschädigende freie Radikale neutralisieren und so Krebs vorbeugen sowie einen vorzeitigen Alterungsprozess der Haut verhindern. Auch die reichlich in Heidelbeeren enthaltenen Vitamine C und E machen diese zur Beauty-Nahrung schlechthin.
Hanfsamen
Hanf stammt zwar aus Zentralasien, ist aber überaus zäh und kann beinahe überall wachsen. Die Samen der Pflanze überzeugen vor allem mit einem optimalen Omega-Fettsäuren-Verhältnis von 3,75:1 (Omega-6 zu Omega-3). Zudem ist Hanf eine der wenigen Ölpflanzen, die Gamma-Linolensäure (GLA) enthalten – eine wichtige Fettsäure, die entzündlichen Prozessen im Körper entgegenwirkt. Auch der Eiweißanteil kann sich sehen lassen: 20 Prozent der Samen sind hochwertiges Protein in Form aller essentieller Aminosäuren, die der menschliche Organismus benötigt. Zu den weiteren für Gesundheit und Vitalität wichtigen Inhaltsstoffen zählen Vitamin E und reichlich B-Vitamine.
Wildkräuter
Wildkräuter wie Löwenzahn, Brennnessel oder Spitzwegerich enthalten Bitterstoffe, die den meisten Supermarkt-Gemüsesorten aufgrund moderner Züchtungen fehlen. Bitterstoffe sind vor allem für eine gesunde und vollständige Verdauung wichtig und helfen beim Abnehmen. Sie führen zu einem früheren Sättigungsgefühl und kurbeln die Fettverbrennung an. Zudem unterstützen sie die Blutbildung, die Entwässerung und die Leber- sowie Gallenfunktion. Auch angesichts ihres hohen Anteils an Vitaminen wie A und C sowie verschiedensten Mineralstoffen (Eisen, Calcium, Magnesium, Kalium etc.) sollten Wildkräuter keinesfalls auf dem Anti-Aging-Speiseplan fehlen. Wie praktisch, dass sie kostenlos am Wegrand, in Parkanlagen, auf großen Rasenflächen oder Feldern gesammelt werden können.
Rohes Sauerkraut
Kraut und Salz: Mehr ist nicht notwendig, um den Körper mit den Vitaminen A, B, C und mit Mineralien zu versorgen. Der größte Trumpf von Sauerkraut sind allerdings die Milchsäurebakterien, die bei der Fermentierung (Haltbarmachung durch Milchsäure-Gärung) entstehen. Die probiotischen Kulturen unterstützen das Verdauungssystem. Schädliche Bakterien werden verdrängt, der Aufbau einer gesunden Darmflora ermöglicht. Das ist insofern wichtig, als eine gestörte Darmflora Krankheiten von Allergien über Infekte bis hin zu Rheuma verursachen kann.
Brokkoli und andere Kohlsorten
Brokkoli steht auf der Liste der gesündesten Gemüsesorten weit oben: Er ist reich an Calcium, Kalium, Magnesium, Eisen, Phospor und Mangan und enthält die Vitamine A, C und K. Besonders macht ihn aber der sekundäre Pflanzenstoff Sulforaphan. Dieser bekämpft freie Radikale und damit nicht nur den Alterungsprozess, sondern auch Krebs. Sulforaphan ist auch in anderen Kohlsorten – Grün-, Blumen-, Weiß-, Rosen- und Chinakohl sowie Kohlrabi – enthalten.
Unser Tipp
Warum in die Ferne schweifen und exotische Superfoods um die halbe Welt transportieren, wenn unsere heimischen Gemüse, Früchte, Kräuter, Samen und Nüsse nur so strotzen vor Vitaminen, Mineralien und anderen Inhaltsstoffen. Die Rückbesinnung auf unsere regionalen Superfoods verbessert nicht nur die CO2-Bilanz, sondern freut auch noch die Geldbörse!