Ziehen Sie die Altersbremse

Dieses Wundermittel gibt es bis heute nicht, doch inzwischen ist durch zahlreiche Untersuchungen belegt: Wir selbst können sehr viel tun, um gesund und jung zu bleiben - und dabei auch noch alt zu werden. Während manche Zeitgenossen schon in den "besten Jahren" von Beschwerden geplagt werden, scheinen andere die Kunst zu beherrschen, "ewig jung" zu bleiben.
Jeder kennt Beispiele aus seinem Umfeld: Der 50-jährige Kollege, der wie 35 wirkt oder die vitale Greisin, die noch nie im Krankenbett lag... Haben diese Menschen besondere Gene, verfügen sie über ein Wundermittel oder haben sie nur Glück gehabt?
Zahllose Forscher versuchten und versuchen das Geheimnis zu lüften: "Was macht uns alt und krank, was hält uns jung und fit?" Bei fundierten Studien kristallisierte sich heraus: Vererbung spielt eine untergeordnete Rolle, die Lebensführung ist entscheidend.
Denn bedroht ist unser Leben im Wohlstand vor allem durch Zivilisationsleiden. An erster Stelle: Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Und diese Gefahr lässt sich durch unser Zutun wesentlich mindern: Durch ausgewogene Ernährung etwa, mit viel Obst und Gemüse, wenig Fett und Zucker, mäßig Eiweiß und vielen Kohlenhydraten. Als Jungbrunnen wirken außerdem: regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf, Stressabbau und stabile soziale Beziehungen.
Sport baut psychische Belastung ab, lässt den Ärger im Büro vergessen und hält den Kreislauf in Schwung. Partner und gute Freunde fangen Psycho-Stress auf, helfen das innere Gleichgewicht zu halten. Wer dagegen raucht, viel Alkohol trinkt und/oder Übergewicht hat, treibt seine biologische Uhr zum Schnelldurchlauf an. Er muss damit rechnen, dass sein Räderwerk vorzeitig stillsteht.
Von wegen starkes Geschlecht
Todesursache Nummer eins in Deutschland sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Sie waren 2014 für weitaus mehr als Hälfte aller Todesfälle in Deutschland verantwortlich (Statistisches Bundesamt). Innerhalb der Herz-Kreislauf-Erkrankungen rangiert der Herzinfarkt auf Platz 3 mit fast 50.000 Todesfällen. Circa 40 Prozent aller Verstorbenen erlagen einem bösartigen Krebsleiden. Auffallend ist, dass gerade tödlich endende Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Männern früher als bei Frauen und bevorzugt gegen Ende des Berufslebens auftreten. Bei Tumorerkrankungen steht bei den Männern der Lungenkrebs mit ca. 24 Prozent an erster Stelle. Mit weitem Abstand folgt der Prostatakrebs, der 2014 elf Prozent aller tödlichen Krebserkrankungen bei Männern ausmachte.
Ein Risiko kommt selten allein
Die Ausrede "das liegt bei uns in der Familie" zählt also nicht mehr. Und da Herz-Kreislauf-Erkrankungen in unserer Zivilisation die häufigste Todesursache sind, lohnt es sich, hier genauer hinzusehen und Vorsorge zu treffen.
Sie stehen mitten im Leben, Ihr Beruf stresst Sie mehr als acht Stunden am Tag, den Ärger spülen Sie gern mit zwei, drei Bierchen weg, Ihr Blutdruck ist hoch, Sie essen gern und am liebsten üppig, für ausgedehnte Spaziergänge haben sie keine Zeit oder keine Lust und das Wohlstandsbäuchlein ist ihm zum dicken "Rettungsring" geworden? Da haben Sie aber Glück, dass Sie noch leben!
Denn die Verbindung von Bluthochdruck, Übergewicht, erhöhten Blutfettwerten und zu hohem Blutzucker - kurz das Metabolische Syndrom - ist eine Zeitbombe, die in den westlichen Industrieländern jeder dritte bis vierte Wohlstandsbürger mit sich herumträgt. Doch jeder kann sie selbst entschärfen, meist ohne Medikamente. Fangen Sie noch heute damit an.
Tipps und Tricks
Coenzym Q 10 macht leistungsstark und belastbar, die Mikroalge Spirulina platensis wirkt als Biokraftwerk der Natur, wenn Sie zehn Tabletten täglich schlucken. Sie mögen Pillen nicht?
Aber bestimmt Teebaumöl, das Bakterien, Viren und Pilzen den Garaus macht. Oder wie wär's mit Apfelessig? Preisgünstig, wunderwirksam bei fast allen Leiden und auch als Putzmittel zu gebrauchen. Zu sauer?
Dann ist DHEA das Richtige für Sie: "die Mutter aller Hormone" soll das Wohlbefinden verbessern und die Lust am Sex steigern. Na ja, bei Frauen sprießt manchmal der Bart und bei einigen Männern vergrößert sich die Prostata, auch die Wirksamkeit dieses "hormonellen Jungbrunnen" ist noch nicht bewiesen. Aber ein Restrisiko bleibt immer. Und was sollen wir uns von akademischen Miesmachern den Glauben an Wunder verderben lassen.