Dicke Füße oder Venenprobleme? Aktivieren Sie Ihre Venenpumpe!

Geschrieben von Dr. Jan Kunde Zuletzt aktualisiert: Sonntag, 13 Juni 2021
Venenprobleme oder geschwollene Füße? Aktivieren Sie die Venenpumpe © sek1111 - Fotolia.com
Venenprobleme oder geschwollene Füße? Aktivieren Sie die Venenpumpe © sek1111 - Fotolia.com

Venen, Muskelpumpe und das Herz bilden ein System

Ihre Venen haben die Aufgabe, das sauerstoffarme Blut aus dem Körper zurück zum Herz zu führen. Von dort gelangt es in die Lunge, wo es wieder mit Sauerstoff beladen und über die Arterien in den Körper verteilt wird. Die Strecke von den unteren Beinen bis zum Herz ist lang und so ist das Zusammenspiel von Venen, Beinmuskulatur und Pumpleistung des Herzens unerlässlich. Schwächelt eine Stellschraube in diesem System, müssen die anderen diesen Teil übernehmen. Gelingt dies nur zum Teil, kann das zu dicken Füßen oder geschwollenen Knöcheln führen.

Die Muskelpumpe unterstützt das Herz

Das Herz ist eine Druck-Saug-Pumpe. Durch eine kräftige Kontraktion des Herzens wird das Blut ein Stück weiter gepumpt, anschließend wird das Blut durch Saugen weiter transportiert. Damit in der Pause das Blut nicht zurückläuft, gibt es die Venenklappen. Um nun das Blut aus den unteren Beinvenen wieder in Richtung Herz zu transportieren, hilft die Venenpumpe. Durch das Anspannen und Lockern der Beinmuskulatur werden gleichzeitig die Beinvenen komprimiert, was den Weiterfluss des Blutes unterstützt – deshalb wird dieses System auch Muskel-Venen-Pumpe genannt.

Wenn diese Muskelpumpe durch Verletzung, Krankheit oder langes Sitzen (im Büro oder bei Fernreisen) nicht genutzt wird, verlangsamt sich der Blutfluss in den Beinvenen und es besteht ein erhöhtes Risiko für Wassereinlagerungen (Ödeme) oder sogar Blutgerinnsel (Thrombosen).

Gute Hilfe leisten auch sogenannte Venentrainer. Diese werden ähnlich wie Stiefel angezogen, enthalten aber eine Reihe von Luftkammern, die sich von unten nach oben mit Luft füllen und so die Beinmuskulatur komprimieren. Dadurch wird der Transport von Blut und eingelagerter Gewebsflüssigkeit unterstützt. Dieses passive Training ist so effektiv, dass viele unmittelbar nach der Massage über einen starken Harndrang berichten. 

Tipps für die Aktivierung der Muskel-Venen-Pumpe

 

      • Vermeiden Sie stundenlanges Sitzen. Denn durch die Auflage des Oberschenkels auf dem Sitz und besonders durch eine drückende Stuhlkante kommt die Muskel-Venen-Pumpe zum Erliegen.
      • Stehen Sie regelmäßig auf und gehen Sie ein paar Schritte.
      • Ebenso schädlich ist stundenlanges Stehen – auch hier gilt: Versuchen Sie regelmäßig einige Schritte zu gehen.
      • Nutzen Sie Ihre Pausen, um möglichst mit schnellen Schritten zu gehen. Ideal sind 10 Minuten in der Mittagspause und nach Feierabend.
      • Haben Sie nach einem langen Tag dicke Füße oder schwere Beine, lagern Sie diese hoch. So unterstützen Sie den Blutrückfluss und überschüssiges Wasser kann mit abtransportiert werden
      • Es gibt spezielle Gele und Cremes, z.B. mit Rosskastanien- oder Weinblätterextrakt, die die Funktion der Venen unterstützen.

Helfen Sie Ihrer Muskulatur mit diesen kleinen 

Übungen

    • Gehen Sie auf die Zehenspitzen (geht auch im Sitzen) und wippen Sie vor und zurück
    • Strecken Sie im Sitzen die Beine aus und kreisen Sie die Füße in beide Richtungen
    • Aus der gleichen Position heraus die Füße kräftig nach vorne/unten drücken und wieder zurückziehen

 Mehr zu diesem Thema lesen Sie auch in unserem Artikel "Bewegung aktiviert die Venenpumpe".

Sollten Sie öfter Probleme mit schweren Beinen oder dicken Füßen und Fußgelenken haben, gehen Sie zum Arzt und sprechen Sie ihn darauf an. Besonders vor langen Reisen ist Vorsicht geboten und Sie benötigen möglicherweise Stützstrümpfe, um eine Thrombose zu vermeiden.

Kommentare (2)

  • Nina

    30 Juli 2018 um 07:55 | #

    Gerade bei langen Tagen im warmen Büro sind die Tipps zur Aktivierung der Muskel-Venen-Pumpe sehr hilfreich. Eine Freundin hat jedoch trotz Übungen oft sehr geschwollene Beine. Sollte sie dann lieber eine ÄrztIn für innere Medizin aufsuchen?

    antworten

    • Jan Kunde

      30 Juli 2018 um 08:16 | #

      Ein Besuch bei einem Arzt/Ärztin für innere Medizin ist sicherlich sinnvoll, um die Ursache abzuklären. Ggf. wird Sie dieser Arzt zu einem Facharzt für Venenheilkunde (Phlebologe) weiter überweisen.

      antworten

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