Demenz und Alzheimer etwa auch beim Hund?

Geschrieben von Dr. Rita Baxmann Zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 25 Oktober 2018
Die höhere Lebenserwartung beim Hund bringt auch Demenz mit sich © anti-aging-magazin.com
Die höhere Lebenserwartung beim Hund bringt auch Demenz mit sich © anti-aging-magazin.com

 

Nicht nur wir Menschen, sondern auch unsere Hunde sind in den letzten Jahrzenten durch bessere Umweltbedingungen und eine gute medizinische Versorgung absolut in der Lage, richtig alt zu werden. Die Lebenserwartung ist enorm gestiegen. Diese Tatsache bringt natürlich auch viele andere Begleiterscheinungen mit sich, unter anderem eine Multimorbidität (gleichzeitiges Vorliegen mehrerer verschiedener Krankheiten) und auch eine Altersdemenz.

Was ist Demenz?

Das Wort Demenz leitet sich vom lateinischen Begriff „Demens“ ab und bedeutet „ohne Geist“. Es gibt einige Krankheitsformen der Demenz, eine recht bekannte Form ist Alzheimer (Alzheimer beim Menschen). Allgemein bedeutet Demenz ein Krankheitsbild, bei dem der Hund durch eine allmähliche und krankhafte Gehirnschädigung eine Veränderung seiner kognitiven Fähigkeiten aufweist; das heißt, die Wahrnehmung seiner Umwelt ändert sich und dadurch auch sein Verhalten.

Dies ist beim Menschen nicht viel anders. Menschen verlieren ihre geistigen, emotionalen und sozialen Fähigkeiten. Das Gedächtnis, das Denkvermögen, die Motorik verändern sich. Für Außenstehende wird dies besonders deutlich am verminderten Sprech- und Sprachvermögen.

Für den Hundehalter ist es nicht einfach, eine krankhafte Demenz (oder auch: kognitives Dysfunktionssyndrom) vom normalen Alterungsprozess zu trennen. Denn auch der normale Alterungsprozess bringt Veränderungen mit sich, die ja nicht unbedingt „krankhaft“ sind, sondern eben zum Älterwerden dazu gehören. Zum absolut normalen Altern gehört beispielsweise ein sich verändernder Wach- und Schlafrhythmus. Ebenso nimmt beim Hund im Alter die Fähigkeit ab, Neues zu erlernen und sich an bereits Erlerntes zu erinnern.

Kann man Demenz beim Hund vermeiden?

Trotz intensiver Forschung in diesem Bereich gibt es leider bisher keine effektive Behandlungsmethode gegen Demenz, auch gezielte Verhaltensweisen können nicht das Risiko vollständig ausräumen, in späteren Jahren an einer Demenz zu erkranken. Jedoch geben einige Studien beim Menschen Anlass zu Hoffnung: Mental aktive Menschen zeigen ein um mehr als 45% geringeres Risiko, an einer Demenz zu erkranken. Man spricht hier von einer kognitiven Reserve, die umso größer ist und ein Demenzrisiko umso länger herauszögern kann, je mehr der Mensch in seinem vergangenen Leben geistig aktiv war.

Was bedeutet das für den Hund und seinen Hundehalter?

Die wichtigste Erkenntnis aus der Demenzforschung beim Menschen, übertragen auf den Hund, ist, die tägliche Aktivität mit dem Hund unbedingt beizubehalten. Hundehalter tun gut daran, ihren Hund mental immer wieder zu trainieren, also kleine Denksportaufgaben im täglichen Ablauf einzubauen.

Beispiele:

• Die Hundenase und auch das Gehirn werden angeregt, wenn Trockenfutter vorher im Zimmer oder auch Garten verteilt wurde und der Hund die Leckerlis „erschnüffeln“ muss.
• Veränderung der täglichen Spazierrouten stimulieren das Gehirn, denn der Hund bekommt andere Eindrücke und Gerüche.
• Der regelmäßige Kontakt mit anderen Artgenossen hält den Hund aktiv und „auf dem Laufenden“.

Für den Hundehalter bedeutet ein alternder Hund aber auch, achtzugeben auf das erhöhte Ruhebedürfnis seines Vierbeiners. Alte Hunde schlafen anders und ziehen sich gerne und häufiger zurück als junge Hunde. Der veränderte Schlaf- und Ruherhythmus bringt auch mit sich, dass bestimmte Spaziergänge, die der Hund früher locker geschafft hat, ihn jetzt aber an seine Leistungsgrenze bringen und daher besser vermieden werden sollten. Ein kürzerer Auslauf, dafür aber öfter, ist im Hundealter eher das Mittel der Wahl und schont die alten Gelenke und Muskeln.

Es hilft, den alternden Hund zu beobachten. Je früher man etwas erkennt, desto besser kann man dagegenwirken. Was macht ihm Probleme oder sogar Schmerzen und wo zeigt er eventuell starke Beeinträchtigungen? Ein Besuch beim Tierarzt hilft, die mögliche Ursache zu finden und ganz gezielt anzugehen. Eventuell ist dem Hund bereits mit einer Umstellung der Ernährung geholfen oder eine Therapie hilft, die Beschwerden zu lindern. Denn auch hier gilt der Satz: Geht es dem Hund gut – freut sich der Mensch!

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